Seidenherstellung

Seidenherstellung

Der Cocon wird aufgekochtDer ausgewachsene Schmetterling würde beim Verlassen des Kokons die Fadenstruktur zerstören, indem er sie mit einem Sekret aufweicht.

Um dies zu verhindern, werden die eingesponnenen Larven vor dem Schlüpfen mit Wasserdampf oder Heissluft getötet.

Der Kokon wird in heissem Wasser zur Erweichung des Seidenleims (Sericins, mit dem die Raupe den Kokon zusammengeklebt hat) an einem Stück abgewickelt. Weber nennen dies Abhaspeln.Wobei je nach gewünschter Fadenstärke 4-10 Seidenfäden zusammengefasst, auf Haspeln gewickelt und getrocknet werden. So kann ein Webfaden von einer Länge bis zu 1500 m entstehen.

Um die Seide vom Sericin zu befreien, der auch Träger der gelben und anderen Färbungen ist, wird sie in Seifenwasser gekocht und erscheint nun rein weiss. Diesen Vorgang nennt man entschälen oder degummieren. Die Seidenfäden werden durch das Kochen dünner, geschmeidiger und glänzender.

1 kg Kokons ergeben insgesamt 250 g Seidenfaden. Für ein Kleid mit einem Gewicht von 400 g braucht man ca. 3000 Tiere.

Verzwirnen von SeidenfädenAus diesem Material wird auch Nähseide hergestellt. Die Weiterverarbeitung dieser etwas minderwertigen Qualität erfolgt maschinell in China.

Anfang und Ende des Kokons lassen sich nicht abhaspeln und dienen zur Herstellung der Schappe-Seide – Seide mit ungleichen Fäden.

Mehrere Seidenfäden werden nun miteinander verzwirnt. Durch unterschiedliches Verzwirnen entstehen Schuss- und Kettfäden.
Die langen, aufgehaspelten Fäden werden durch Verdrillen zu einem Garn geformt, aus dem durch Flechten oder Klöppeln mehrerer Stränge - je nach gewünschter Fadenstärke - der geflochtene Seidenfaden entsteht.

Jetzt kann der Seidenfaden zum Seidetuch mit einer Breite von 90 oder 110 cm verwoben und anschliessend eingefärbt werden. Seide lässt sich von allen Fasern am leichtesten und auch am schönsten färben. Nach dem Einfärben muss die Seide noch getrocknet werden.



Trocknen von Seide an der SonneDie Farben, welche bei unseren Seidenschlafsäcken eingesetzt wird, beziehen wir exklusiv von einem SGS-zertifizierten Unternehmen aus Thailand. Wir legen grössten Wert darauf, dass die Farben frei von verbotenen Farbstoffen (AZO-frei) sind. Nicht benötigte Farbe wird in speziellen Auffangbecken zurück behalten und wieder verwertet.

Auch heute noch ist die Gewinnung von Seide zu einem grossen Teil Handarbeit und relativ aufwändig. Daher ist Seide oft nicht ganz billig.

In Hanoi wird die Seide bei unserem Freund und Geschäftspartner Mr. Khanh nach unseren Vorgaben zum Seidenschlafsack konfektioniert.Selbstverständlich findet in Hanoi vor Ort eine erste Qualitäts-Kontrolle statt.

Die Seidenschlafsäcke werden in der Regel per Fedex von Vietnam in die Schweiz transportiert. Diese Transportart ist zwar relativ teuer, verkürzt jedoch die Lieferzeit um einige Wochen und ist vor allem in hohem Masse zuverlässig.

Qualität und Sicherheit sind uns wichtig und wir nehmen unsere Verantwortung mit unserem Produkt gegenüber unseren Kunden wahr. Seit Sommer 2008 werden von jeder Lieferung einige Stichproben entnommen. Diese Proben lassen wir auf AZO (verbotene Farbstoffe) bei einem unabhängigen Prüfinstitut in der Schweiz gemäss Schweizer- und EU-Norm testen.